Tauche mit mir ein, in die faszinierende Welt des Krückengebrauchs. Wenn du gerade mit einer Knieverletzung zu kämpfen hast und dich fragst, wie du den Umgang mit Unterarmgehstützen meistern sollst, dann bist du hier genau richtig.
Häufig gestellte Fragen zur korrekten Einstellung von Gehhilfen oder Krücken sowie deren Benutzung
Hier sind häufig gestellte Fragen, die Patienten mit einer Knieverletzung (Kreuzband, Meniskus, Tibiakopf- oder Knorpelverletzung) oft zur korrekten Einstellung und Benutzung von Gehhilfen oder Krücken stellen:
Inhalt:
Wann sollte ich den Umgang mit Unterarmgehstützen üben?
Welches Schuhwerk sollte ich bei einer Knieverletzung tragen?
Wie stelle ich die Höhe meiner Krücken korrekt ein?
Wie fühlt sich Teilbelastung nach einer Knie-OP an?
Wie funktioniert das Gehen mit Krücken – Drei-Punkte-Gang
Wie gehe ich sicher mit meinen Krücken, insbesondere auf unebenem Gelände oder Treppen, Rolltreppen?
Wie öffne ich geschlossene Türen mit Krücken?
Wie kann ich lernen, wieder ohne Krücken zu gehen und sie schrittweise abzutrainieren?
Wie benutze ich eine einzelne Krücke richtig, wenn nur ein Bein betroffen ist?
Praxiserfahrung mit Gehstützen sammeln, und zwar vor der Knieoperation
Nicht immer möglich, und trotzdem ist es hilfreich, wenn du vor einer Knie-OP mit den Gehhilfen übst, um Sicherheit zu gewinnen: Treppensteigen, Überwinden von Randsteinen, Straßenüberquerungen. Natürlich sind auch alle Gleichgewichtsübungen förderlich, die das Stehen auf einem Bein trainieren.
Welches Schuhwerk sollte ich beim Gehen mit Gehhilfen wählen?
Die Wahl des richtigen Schuhwerks kann einen großen Unterschied machen, wenn du Gehhilfen oder Krücken benutzt. Hier sind einige Tipps, um das richtige Schuhwerk zu wählen:
- Rutschfeste Sohlen: Dein Schuhwerk sollte rutschfeste Sohlen haben, um das Risiko von Ausrutschen und Stürzen zu minimieren. Dies ist besonders wichtig, wenn du auf glatten Oberflächen gehst.
- Gute Passform: Deine Schuhe sollten gut passen und nicht zu eng oder zu locker sein. Zu enge Schuhe können Beschwerden verursachen, während zu lose Schuhe dich beim Gehen mit Gehhilfen unsicher machen können.
- Flache Schuhe: Flache Schuhe sind im Allgemeinen die beste Wahl beim Gehen mit Gehhilfen. Hohe Absätze können das Gleichgewicht beeinträchtigen und das Risiko von Stürzen erhöhen.
- Unterstützende Schuhe: Wähle Schuhe, die deinem Fuß ausreichend Unterstützung bieten. Dazu gehören Sportschuhe oder orthopädische Schuhe. Diese können helfen, den Druck auf deine Füße zu verteilen und Schmerzen zu lindern.
- Vermeide offene Schuhe: Sandalen oder Flip-Flops können leicht abrutschen und sind daher nicht die sicherste Wahl beim Gehen mit Gehhilfen.
Die richtigen Schuhe sollten jetzt klar sein, jetzt folgen weitere wertvolle Tipps zum Umgang mit den Gehstützen nach einer Knieverletzung.
Wie stelle ich die Höhe meiner Gehhilfen richtig ein?
Das richtige Einstellen der Unterarmgehstützen ist neben der Qualität das Wichtigste, um längere Strecken mit den Krücken gehen zu können. Die korrekte Einstellung deiner Unterarmgehstützen ist entscheidend für deine Sicherheit und Mobilität. Hier sind zehn Tipps, wie du überprüfen kannst, ob deine Gehhilfen richtig eingestellt sind.
- Stelle die Höhe ein: Die Handgriffe der Unterarmgehstützen sollten auf Höhe deines Handgelenks liegen, wenn du deine Arme locker an deiner Seite hängen lässt. Wähle dazu das Schuhwerk aus, dass du in den kommenden Wochen am häufigsten tragen wirst.
- Überprüfe die Ellenbogenposition: Deine Ellenbogen sollten in einem Winkel von etwa 15 bis 30 Grad gebeugt sein, wenn du die Gehstützen hältst.
- Prüfe die Handgriffe: Deine Hände sollten bequem auf den Handgriffen der Gehstützen ruhen. Wenn du deine Handgelenke stark biegst, um die Handgriffe zu erreichen, sind sie wahrscheinlich zu hoch oder zu niedrig.
- Prüfe die Manschetten: Die Manschetten der Unterarmgehstützen sollten eng um deine Unterarme liegen, aber nicht so fest, dass sie unangenehm sind oder die Durchblutung einschränken. Übrigens, die unterschiedlichen Farben der Krücken haben keine tiefere Bedeutung und sind nur modisches Detail. Einige Hersteller bieten auch verstellbare Armschalen an.
- Gehe ein paar Schritte: Geh ein paar Schritte mit den Gehstützen. Du solltest in der Lage sein, dich ohne Schmerzen oder Beschwerden zu bewegen.
- Überprüfe deine Haltung: Beim Gehen mit Gehstützen solltest du aufrecht stehen. Wenn du dich vorbeugst oder zurücklehnst, sind die Gehstützen wahrscheinlich nicht richtig eingestellt.
- Stelle sicher, dass du die Gehstützen sicher greifen kannst: Du solltest in der Lage sein, die Handgriffe fest und sicher zu greifen, ohne dass deine Hände oder Finger schmerzen.
- Überprüfe die Gummikappen: Die Gummikappen am Ende der Gehstützen sollten intakt und nicht abgenutzt sein, um einen sicheren Stand zu gewährleisten.
- Lasse einen Profi die Einstellungen überprüfen: Wenn du dir immer noch unsicher bist, ob deine Gehstützen richtig eingestellt sind, lasse sie von einem Physiotherapeuten oder einem anderen medizinischen Fachmann überprüfen.
- Achte auf Änderungen: Wenn sich deine körperliche Verfassung ändert, zum Beispiel wenn du an Gewicht verlierst oder Muskeln aufbaust, musst du möglicherweise die Einstellungen deiner Gehstützen anpassen.
Nachdem du jetzt weißt, wie hoch du deine Krücken einstellen musst, stellt sich die Frage, was genau heißt "Sohlenkontakt" oder mit halbem Körpergewicht belasten?
Wie fühlen sich Sohlenkontakt, 15 kg Belastung oder halbes Körpergewicht an?
Um herauszufinden, wie sich Teilbelastung, d.h., Sohlenkontakt, 15 kg Belastung oder halbes Körpergewicht anfühlen, kannst du dich mit jedem Bein auf einer Waage stellen und dein Körpergewicht so weit auf die betroffene Seite verlagern, bis die zulässige Belastung erreicht ist. Nach einer Operation musst du für diese Messung deine Gehhilfen benutzen.
Wie nutze ich meine Unterarmgehstützen auf unterschiedlichen Untergründen?
Die Verwendung von Unterarmgehstützen erfordert Praxis und die Anpassung an verschiedene Untergründe kann eine besondere Herausforderung darstellen:
- Glatter Untergrund: Auf glatten Oberflächen wie Fliesen oder Hartholzböden können Unterarmgehstützen rutschen. Versuche, deinen Schwerpunkt über den Gehstützen zu halten, um die Stabilität zu erhöhen und vermeide ruckartige Bewegungen.
- Teppichboden: Teppichböden können die Bewegung der Gehstützen verlangsamen und so das Gehen erschweren. Hebe die Gehstützen deutlicher vom Boden ab, um ein Hängenbleiben zu vermeiden.
- Nasse oder rutschige Oberflächen: Sei besonders vorsichtig auf nassen oder rutschigen Oberflächen wie nassem Beton oder Eis. Versuche, diese Oberflächen, wenn möglich, zu meiden, oder nutze rutschfeste Überzieher für die Gehstützen.
- Unebener Untergrund: Auf unebenen Untergründen, wie Kopfsteinpflaster oder Kies, solltest du langsam gehen und jeden Schritt sorgfältig planen.
- Treppen: Das Begehen von Treppen kann besonders schwierig sein. Setze immer zuerst das gesunde Bein und dann das verletzte Bein und die Gehstützen. Eine ausführlichere Anleitung zum sicheren Treppensteigen mit Gehstützen findest du hier.
- Steigungen und Gefälle: Gehe langsam und vorsichtig auf Steigungen und Gefällen. Lege das verletzte Bein und die Gehstützen vor, wenn du eine Steigung hinaufgehst, und das gesunde Bein zuerst, wenn du hinuntergehst.
- Wechselnde Untergründe: Beim Wechsel von einem Untergrund auf einen anderen, wie von Teppich auf Fliesen, gehe langsam und achte auf mögliche Stolperfallen.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Beim Ein- und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln halte dich immer an den verfügbaren Griffen fest. Frage den Fahrer oder Mitreisende um Hilfe, wenn nötig.
- Fahrzeuge: Beim Ein- und Aussteigen aus einem Fahrzeug, setze zuerst das gesunde Bein ein oder aus dem Fahrzeug und dann das verletzte Bein und die Gehstützen.
- Einkaufszentren und Menschenmengen: In Einkaufszentren und Menschenmengen kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten und Stürze zu vermeiden. Vermeide Stoßzeiten, bewege dich langsam und zögere nicht, andere um Hilfe zu bitten.
Wie gehe ich mit Türen um, wenn ich nach einer Knie-OP auf Krücken angewiesen bin?
Türen ... wer hätte gedacht, dass sie zu unseren größten Gegenspielern werden könnten, sobald wir uns auf Krücken bewegen müssen? Besonders die schweren und selbstschließenden Exemplare scheinen es darauf abgesehen zu haben, uns das Leben schwer zu machen. Hier sind einige Schritte, um diese Herausforderung zu meistern:
- Türen, die zu dir öffnen: Bewege dich so nah wie möglich an die Tür und positioniere dich seitlich, sodass die Tür dir gegenüber öffnet und du sie mit deinem Körper aufhalten kannst. Lege eine Krücke in die Hand auf der gegenüberliegenden Seite der Tür und benutze die andere Hand, um den Türgriff zu drehen. Nutze dein Gewicht, um die Tür aufzudrücken und deinen Körper als Blockade zu verwenden, um die Tür offenzuhalten, während du hindurchgehst.
- Türen, die von dir weg öffnen: Bei Türen, die von dir weg öffnen, musst du eine ähnliche Methode anwenden. Positioniere dich seitlich zur Tür, halte beide Krücken in einer Hand und benutze die andere Hand, um die Tür zu öffnen. Während du den Türgriff hältst, bewege dich rückwärts und lehne dich gegen die Krücken, um die Tür offenzuhalten. Wenn die Tür weit genug geöffnet ist, kannst du dann durchgehen.
- Automatische Türen: Bei automatischen Türen solltest du im entsprechenden Abstand einfach vor der Tür stehen bleiben, bis sie vollständig geöffnet ist. Danach kannst du wie gewohnt hindurchgehen.
Bitte um Hilfe, wenn du dir unsicher bist. Die meisten Menschen sind bereit zu helfen, wenn sie sehen, dass du Schwierigkeiten hast. Denn es benötigt etwas Zeit und Übung, um das Öffnen von Türen mit Krücken zu meistern, aber mit Geduld und Beharrlichkeit wirst du bald in der Lage sein, diese Aufgabe mit Leichtigkeit zu bewältigen.
Drücken deine Krücken nach einer langwierigen Knieverletzung?
Im Orthopädiehandel sind die Experten immer auf der Suche nach Möglichkeiten, um deinen Alltag mit Gehhilfen ein kleines bisschen angenehmer zu machen. Und eines der besten Mittel dafür sind Softgriffe.
Eines der wichtigsten Merkmale, nach denen Patienten mit Kniebeschwerden oft suchen, ist der Komfort. Insbesondere bei Gehhilfen wie Unterarmgehstützen ist dies von entscheidender Bedeutung. Bei der Suche nach der angenehmsten Lösung sind Unterarmgehstützen mit Softgriffen oft die erste Wahl. Mit anatomischen Softgriffen meine ich nicht irgendwelche Polster, sondern die Form und das Material des Griffes.
Die Griffe von Unterarmgehstützen sind der Teil, den der Benutzer beim Gehen am meisten berührt und belastet. Sie nehmen das Gewicht des Körpers auf und helfen, das Gleichgewicht zu halten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie ein entscheidender Faktor für den Komfort und die Benutzererfahrung sind.
Entdecke die Welt der anatomischen Softgriff-Unterarmgehstützen
Softgriffe sind aus weichem Material gefertigt, das sich angenehm anfühlt und den Druck auf die Handflächen verringert. Im Gegensatz zu harten Kunststoff- oder Metallgriffen, die Druckpunkte erzeugen und Blasen verursachen können, bieten Softgriffe eine sanfte, gleichmäßige Unterstützung. Sie sind in der Regel ergonomisch geformt, um die natürliche Haltung der Hand zu unterstützen und die Belastung der Handgelenke zu minimieren.
Es gibt verschiedene Arten von Softgriffen. Einige sind aus Gelmaterial hergestellt, das sich der Form der Hand anpasst und bei jedem Schritt ein angenehmes Dämpfungsgefühl bietet. Andere sind aus Schaumstoff oder einem ähnlichen weichen Material gefertigt, das den Druck verteilt und die Hände vor Reibung schützt.
Bei der Auswahl von Unterarmgehstützen mit Softgriffen sollte man jedoch auch andere Faktoren berücksichtigen. Zum Beispiel ist die Haltbarkeit wichtig – Softgriffe können sich mit der Zeit abnutzen und müssen möglicherweise ausgetauscht werden. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Griffe gut an den Händen sitzen und nicht rutschen, besonders wenn man schwitzt.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht alle Krückengriffe austauschbar sind. Einige Unterarmstützenmodelle sind so konzipiert, dass ihre Griffe fest montiert und nicht abnehmbar sind. Ferner müssen die Griffe, die du zum Austausch wählst, zur Größe und Form der Krücken passen.
Welches Zubehör hilft beim Umgang mit Gehilfen?
Es gibt einige Accessoires, die dir beim Umgang mit Gehstützen helfen können: Griffpolster oder Gehstützen mit anatomisch geformten Handgriffen, elastisches Krückenband, unterschiedliche Fußkapseln, umklappbare Eiskrallen für die kalte Jahreszeit, weiche Haftpuffer für den Halt auf feuchten Böden, zum Beispiel in Duschen oder Schwimmbädern.
Weniger Frust im Alltag: So vermeidest du, dass deine Krücken ständig umfallen
Krücken oder Unterarmgehstützen scheinen oft ein unabhängiges Leben zu führen – sie kippen um, rutschen weg und scheinen immer genau dann umzufallen, wenn man sie am dringendsten benötigt. Dieses Phänomen ist allen bekannt, die schon einmal auf diese Gehhilfen angewiesen waren. Insbesondere bei einer schweren Knieverletzung, wenn jede Bewegung schmerzt und mühsam ist, kann das ständige Umfallen der Krücken zur echten Herausforderung werden.
Tatsächlich ist es so, dass Krücken aufgrund ihrer Bauart und der Punktauflage dazu neigen, umzufallen. Sie bieten wenig Standfläche und das Gewicht ist oft ungleichmäßig verteilt, sodass sie leicht kippen können. Dazu kommt, dass sie häufig auf glatten oder unebenen Böden stehen, wo sie wenig Halt finden. All dies macht es zu einer echten Kunst, die Krücken so abzustellen, dass sie stehen bleiben:
1. Suche den optimalen Winkel: Experimentiere mit verschiedenen Winkeln, um die Krücken abzustellen. Oft hilft es, sie leicht schräg anzulehnen, sodass das Gewicht besser verteilt ist und sie stabiler stehen.
2. Verwende Krückenhalter oder -klammern: Diese kleinen Helfer können an den Krücken befestigt werden und ermöglichen es, sie an einer Tischkante oder einem Stuhl zu befestigen. So fallen sie nicht um und sind immer griffbereit.
3. Nutze Wände und Möbel: Eine Wand oder ein Möbelstück kann eine hilfreiche Stütze sein. Lehnst du die Krücken daran an, stehen sie stabiler und fallen weniger leicht um.
4. Spezielle Klemmhalterungen: Praktische Halterungen zur einfachen Montage an Tischen.
Was sind die besten Krücken?
Es ist entscheidend zu verstehen, dass die "besten" Gehstützen oder Krücken stark von deinen persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen abhängen. Einige Patienten mit Knieverletzungen bevorzugen die traditionellen Gehstützen, andere ziehen speziell angepasste Unterarmgehstützen mit High-Tech-Einstellungen vor.
Merkmale wie die Einstellbarkeit, das Material, das Gewicht und zusätzliche Funktionen können von Person zu Person variieren. Es ist schließlich keine gute Idee, schwere Krücken zu verwenden, wenn du längere Wege zurücklegen musst. Auch kann einem das Klicken einiger Modelle den letzten Nerv rauben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl der besten Gehhilfen ist die Dauer der Nutzung. Schließlich möchtest du nicht, dass sich deine Unterarmgehstützen so tief in dein Schultergelenk bohren, dass es sich anfühlt, als ob du einen ganzen Tag lang Kettlebell-Schwünge gemacht hast.
Aber keine Sorge, um dir bei dieser Entscheidung zu helfen, habe ich hier eine Krücke mit anatomischen Griffen*, einer angemessenen Preis-Leistungsalternative für dich, die ich selbst bei meinen Operationen verwendet habe.
Wie viel kosten Krücken mit Rezept?
Die einfachen Standard-Modelle sind ab 25 Euro erhältlich, diese Kosten werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Hinzu kommt die Zuzahlung für Kassenpatienten. In der Regel liegen 5 bis 10 Euro pro ärztliches Rezept.
Richtiges Gehen mit Gehilfen nach einer Knie-OP
Vorab möchte ich einige Anleitungen an die Hand geben, die dir helfen werden, den richtigen Umgang mit Gehhilfen zu erlernen und diese Hilfsmittel möglichst effektiv einzusetzen. Besonders das korrekte Gehen hilft dir nicht nur Schulter- und Rückenschmerzen zu vermeiden, sondern gibt auch Sicherheit im Alltag.
Drei-Punkte-Gang in 4 Schritten
- Setze beide Gehhilfen einen Schritt nach vorne.
- Stelle das verletzte Bein dazwischen.
- Überhole mit dem gesunden Bein.
- Setze beide Gehhilfen mit dem verletzten Bein nach vorne.
Welches Bein sollte mit der Krücke gestützt werden, bei einer Knieverletzung?
Ein Kreuzbandriss ist eine schwerwiegende Knieverletzung, die den Einsatz von Krücken oder Unterarmgehstützen erfordert, um eine sichere Mobilität zu gewährleisten und die Genesung zu unterstützen. Das Wissen, welches Bein du bei einem Kreuzbandriss mit der Krücke stützen solltest, ist daher entscheidend. Hier sind einige Richtlinien:
- Verletztes Bein stützen: Bei einem Kreuzbandriss sollte das verletzte Bein mit der Krücke oder Gehstütze gestützt werden. Wenn dein linkes Kreuzband gerissen ist, solltest du die Krücke auf der linken Seite stärker belasten. Grundsätzlich gilt immer zwei Unterarmgehstützen verwenden, da sonst die Teilbelastung nicht eingehalten wird und zudem ein "unrundes" Gangbild entsteht.
- Aufstehen – "gutes Bein zuerst": Wenn du von einem Stuhl oder Bett aufstehst, ist es ratsam, zuerst das gesunde Bein zu belasten. Stütze dich auf dein gesundes Bein, während du das verletzte Bein entlastest. Mehr Tipps und Tricks für den Alltag mit Krücken nach einer Knieverletzung findest du hier.
- Hinsetzen – "schlechtes Bein zuerst": Beim Hinsetzen solltest du versuchen, das verletzte Bein zuerst zu entlasten. Dadurch nimmst du Druck von deinem verletzten Bein und reduzierst das Risiko von Schmerzen oder weiteren Schäden.
- Treppensteigen: Beim Treppensteigen mit Gehhilfen solltest du immer zuerst dein gesundes Bein bewegen, gefolgt von deinem verletzten Bein und den Krücken. Beim Hinuntergehen von Treppen bewegst du die Krücken zuerst, gefolgt von deinem verletzten Bein und schließlich von deinem gesunden Bein. Ein ultimativer Guide mit Video: Zum sicheren Hoch- und Runtersteigen von Treppen nach einer Knieverletzung findest du hier!
Vermeide diesen, einen häufigen Fehler beim Krückengebrauch
Wenn du nur eine Krücke benutzt (beispielsweise, weil du etwas in der Hand halten musst) und dein linkes Bein verletzt ist, solltest du die Krücke auf der gegenüberliegenden, also der rechten Seite, tragen. Dies mag zunächst unlogisch erscheinen, aber es hilft, dein Gewicht gleichmäßig zu verteilen und bietet die bestmögliche Unterstützung und Balance. Das kurzzeitige Gehen mit nur einer Krücke funktioniert aber erst nach dem Übergang von der Teil- auf die Vollbelastung.
Wenn du gehst, bewegt sich die Krücke vorwärts, gleichzeitig mit deinem verletzten Bein. Dein rechtes Bein und die Krücke werden dann abwechselnd vorwärts bewegt. Dieses Muster nennt man "zweipunktiertes Gangbild".
Es ist wichtig, dass du den größten Teil deines Gewichts auf den Handgriff der Krücke und deinen rechten Arm legst, wenn dein linkes Bein und die Krücke vorwärts bewegt werden. Dadurch reduzierst du den Druck auf dein verletztes Bein.
Meistere die Rolltreppe: Sicherheitstipps für die Nutzung von Unterarmgehstützen
Die Nutzung von Rolltreppen nach einer Knieverletzung kann mit Unterarmgehstützen eine besondere Herausforderung darstellen. Hier sind einige Strategien, die dir helfen können, die Rolltreppe sicher zu meistern:
Grundsätzlich gilt: Vermeide wenn möglich Rolltreppen
Wenn du die Wahl hast, solltest du immer einen Aufzug oder eine normale Treppe anstelle einer Rolltreppe verwenden. Rolltreppen sind dynamisch und unvorhersehbar, was sie zu einer potenziellen Gefahrenquelle für Personen mit Gehhilfen macht.
Sichere Positionierung
Wenn du dennoch eine Rolltreppe benutzen musst, stelle dich zunächst so auf, dass du auf die Treppe schaust, bevor sie sich bewegt. Stelle sicher, dass du einen festen Stand hast und dass deine Unterarmgehstützen sicher auf dem Boden aufliegen.
Ein- und Ausstieg
Das Ein- und Aussteigen auf eine Rolltreppe kann besonders schwierig sein. Beim Einsteigen auf die Rolltreppe stelle dich in Fahrtrichtung und warte bis ein Stufenpaar vollständig gerade steht bevor du vorsichtig einen Fuß auf die Stufe setzt. Nutze deine Gehstützen dabei zur Stabilisierung.
Beim Ausstieg richte deinen Blick voraus und bereite dich auf den Ausstieg vor, indem du das Ende der Rolltreppe visuell fixierst und deine Gehstützen stabil positionierst.
Mit Unterarmgehstützen sicher stehen
Stelle sicher, dass deine Unterarmgehstützen sicher auf den Stufen der Rolltreppe positioniert sind. Halte deine Unterarmstützen immer fest und bereite dich auf mögliche Bewegungen vor.
Wie du nach einer schweren Knieverletzung Schritt für Schritt ohne Krücken laufen lernst: Praktische Tipps und psychologische Strategien
Eine schwere Knieverletzung kann dein Leben stark beeinträchtigen und den Übergang zurück zur Normalität zu einer Herausforderung machen. Krücken oder Unterarmgehstützen sind wichtige Hilfsmittel, die dir dabei helfen, mobil zu bleiben und dein verletztes Knie zu schützen. Wenn dein Knie jedoch beginnt, sich zu erholen, möchtest du wahrscheinlich wieder lernen, ohne Krücken zu laufen. Doch das Abgewöhnen oder Abtrainieren der Krücken ist manchmal gar nicht so einfach.
Übergang von Teilbelastung zur Vollbelastung: Wie gewöhnst du dir Krücken ab?
Lass uns deine "Krückenabhängigkeit" zusammen bewältigen. Bedenke, dass das Loslassen deiner Unterarmstützen eine allmähliche Rückkehr zur vollen Belastung nach einer längeren Knieverletzung erfordert. Und Geduld ist in der gesamten Knie-Reha der Schlüssel – Gib dir zunächst 2–3 Tage Zeit für den Übergang zur vollen Belastung und das Gehen ohne Gehstützen.
Hier sind einige praktische Schritte und psychologische Strategien, die dir helfen können, diesen Übergang erfolgreich zu meistern:
Voraussetzung: Wie lange solltest du die Unterarmgehstützen verwenden?
Die eindeutige Antwort steht auf deinem Nachbehandlungsplan, den du nach der Knieoperation erhältst. Halte dich bitte daran, die Strukturen im Knie müssen einheilen und verwachsen, bevor du auf die Vollbelastung wechseln kannst.
Schritt 1: Stärke deinen Geist mit dieser Übung nach einer Knie-OP
Stell dich mit beiden Füßen fest auf den Boden und positioniere deine Krücken in einer Linie neben deinen Beinen, ganz so wie du es gewohnt bist. Fasse innerlich den Entschluss, dass du jetzt bereit bist und atme tief durch. Nun beginne, langsam und bedächtig 3⁄4 Körpergewichts auf das verletzte Bein zu verlagern.
Im nächsten Schritt kommt Bewegung ins Spiel: Hebe dein gesundes Bein sanft an und setze es vor dich, genau wie beim normalen Gehen, wobei du auf deinem verletzten Bein stehst. Benutze dabei deine Krücken als Hilfsmittel, um das Gleichgewicht zu halten, falls notwendig!
Steigere die Übung stetig, sowohl in Dauer als auch in Intensität (auf einem Bein stehend). Du wirst erstaunt sein, wie schnell dein Gehirn versteht, dass die Krücken nur temporäre Begleiter waren und du sie bald nicht mehr benötigt werden. Alles ist in der Knie-Reha eine Frage der Zeit und des Vertrauens in deinen Heilungsprozess.
Schritt 2: Stärke dein Knie und deinen Körper ganzheitlich in der Knie-Reha
Starte mit Übungen, die auf eine stehende Position abzielen. Übungen wie Mini-Kniebeugen oder das Anheben des Standbeins können helfen, dein Knie und den restlichen Körper zu stärken. Beginne mit kurzen Trainingseinheiten und erhöhe die Intensität und Dauer allmählich, wenn sich dein Knie stärker anfühlt. Ausführliche Anleitungen zu diesen Knie-Reha-Übungen findest du im Shop. Besonders die volle Streckung nach einem Kreuzbandriss ist eine entscheidende Voraussetzung für einen rundes und geschmeidiges Gangbild.
Schritt 3: Starte mit Teilschritten
Sobald du dich stark genug fühlst, versuche, kurze Strecken ohne deine Krücken zu gehen. Dies kann in deinem Haus sein oder an einem anderen sicheren Ort. Nutze Möbel oder Wände für zusätzliche Unterstützung.
Schritt 4: Integriere das Laufen in deinen Alltag
Wenn du dich sicherer fühlst, integriere das Laufen ohne Krücken mehr und mehr in deinen Alltag. Du könntest beispielsweise versuchen, die Krücken nur noch für längere Strecken oder für schwieriges Gelände zu verwenden.
Schritt 5: Feiere deine Fortschritte
Jeder Schritt, den du ohne Krücken machst, ist ein Erfolg. Feiere diese Meilensteine und erinnere dich daran, dass jeder Fortschritt, egal wie klein, ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Schritt 6: Lass dich nicht entmutigen
Es wird Tage geben, an denen du Rückschritte machst oder das Gefühl hast, dass du nicht vorankommst. Das ist normal und Teil der Knie-Reha. Lass dich nicht entmutigen und bleib auf deinem Weg. Du machst Fortschritte, auch wenn es nicht immer so aussieht.
Schritt 7: Verzichte auf Hilfsmittel wie Bandagen und konfrontiere dich mit mentalen Blockaden
Manche Menschen fühlen sich nach einer schweren Knieverletzung sicherer, wenn sie zusätzliche Hilfsmittel wie Bandagen oder Knieorthesen verwenden. Diese können in einigen Fällen nützlich sein, aber es ist wichtig zu erkennen, dass sie nicht unbedingt für die langfristige Erholung benötigt werden und eher ein Gefühl der Sicherheit bieten, als tatsächlich zur Stabilität des Knies beizutragen.
Eine der größten Herausforderungen bei der Wiedereingliederung in ein Leben ohne Gehhilfen besteht darin, die mentalen Blockaden zu überwinden. Unser Geist kann uns manchmal davon überzeugen, dass wir nicht so stabil sind, wie wir wirklich sind. Die Angst vor erneuten Verletzungen kann dich zurückhalten und deine Fortschritte verlangsamen. In diesen Fällen sitzt das Problem häufiger im Kopf als im Knie selbst.
Um diese mentalen Hürden zu überwinden, setzte dich mit deinen Ängsten auseinander. Es kann auch nützlich sein, zu visualisieren, wie du sicher und selbstbewusst ohne Krücken läufst. Positive Affirmationen und Selbstgespräche tragen dazu bei, negative Denkmuster zu durchbrechen und dein Selbstvertrauen zu stärken.
Das Wiedererlernen des Laufens nach einer schweren Knieverletzung ist ein Prozess, der Geduld, Ausdauer und oft auch psychische Stärke erfordert. Es ist jedoch eine Herausforderung, die du meistern kannst. Mit der richtigen Unterstützung, den richtigen Strategien und einem positiven Mentalität kannst du dieses Ziel erreichen.
Mein Fazit zur Krücken-Zeit
Insgesamt war ich über ein Jahr, verteilt auf verschiedene Zeiträume, auf Gehhilfen angewiesen. Die dabei gesammelten Erfahrungen habe ich in meinem Blogartikel "Alles rund um den Gebrauch von Krücken" gebündelt und detailliert dargestellt. Mir ist es wichtig zu betonen, dass es nicht nur auf die korrekte Handhabung ankommt, sondern ebenso auf psychologische Aspekte wie das Selbstvertrauen beim Gehen. Des Weiteren möchte ich hervorheben, dass das seelische Wohlbefinden bei der Nutzung von Krücken eng mit dem Material verknüpft ist. Daher rate ich davon ab, an der falschen Stelle zu sparen.
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